Employer Branding: Interessenten online überzeugen

Teil 2: So werben Sie im Web für sich als Arbeitgeber

Auch beim Employer Branding ist das Internet auf dem Vormarsch. Viele Kanzleien umgarnen potentielle Bewerber via Kununu, XING und Facebook. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie sich im Web von der Konkurrenz unterscheiden. Aber wie?

Herzstück des Personalmarketings: Ihre Website

Entscheidend für das Employer Branding Ihrer Steuerkanzlei ist die eigene Website – vor allem die Unterseiten „Über uns“ und „Karriere“. Darauf sollten genau die Informationen zu finden sein, die mögliche Bewerber interessieren. Soft Facts wie die gewünschten persönlichen Voraussetzungen, aber auch wichtige Eckdaten wie geforderte Qualifikationen zählen dazu. Dort sollten Sie ebenso die Leistungen der Kanzlei für die Mitarbeiter aufführen.

Stellen Sie außerdem Ihre Fachkräfte auf der „Über uns“-Seite mit Fotos vor. So trägt die Kanzlei-Website zu einer stärkeren Identifikation mit dem Arbeitgeber bei und Sie grenzen sich von anderen Onlineauftritten ab. Außerdem können sich Interessierte ein Bild von künftigen Kollegen machen und besser entscheiden, ob sie ins Team passen.

„Über uns“ – das gehört auf diese Seite:

  • Allgemeine Hintergrundinformationen zur Kanzlei
    Wohin soll diese sich entwickeln? Was sind Ihre Werte?
  • Vorstellung des Kanzleiteams (inklusive Bildern)
    Wer steht hinter Ihrer Kanzlei?
  • Schwerpunkte, Besonderheiten und Service
    Mit wem und wie arbeitet Ihre Kanzlei?

„Karriere“ – das wollen Bewerber wissen:

  • Wen genau suchen Sie?
  • Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern?
  • Welche Stellen sind derzeit vakant?

Auf beiden Unterseiten überzeugen Sie durch eine aktive Ansprache („Wir suchen Sie“). Außerdem kommen Hinweise auf die Atmosphäre gut an („Freitags gibt es bei uns immer Kaffee und Kuchen.“). Abschreckend wirken hingegen Formulierungen wie „Wir suchen ständig“ und „Für unsere Mandanten sind Sie ein zuverlässiger Partner“. Erstere lässt auf eine hohe Fluktuation schließen und letztere ist eine Selbstverständlichkeit.

Für Einsteiger: XING

Starten sollten Sie mit XING, dem Klassiker unter den Business-Netzwerken. Denn hier finden Sie viele interessante Optionen für den Aufbau Ihrer Arbeitgebermarke und für die Mitarbeitersuche. Die Palette reicht dabei vom kostenlosen Unternehmensprofil bis hin zur kostenpflichtigen E-Recruiting-Lösung.

Mit einem XING-Profil stechen Sie aber nur aus der Masse heraus, wenn Sie sich darin ansprechend präsentieren. Besonders attraktiv wird dieses, wenn Sie dort die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten – wie Fotos und Grafiken – nutzen. Beispielsweise lässt sich die Darstellung auch durch Absätze auflockern. Des Weiteren können Sie Ihre Vorstellung als Arbeitgeber optimal im Profil oder in der Statuszeile durch Hinweise auf aktuell offene Positionen ergänzen. Natürlich sollte Ihr Netzwerkauftritt auch vollständig ausgefüllt sein – also inklusive Portfolio.

Neben dem persönlichen Profil bietet XING das oben beschriebene Gratis-Profil für Unternehmen. Dort können Sie Ihre Steuerkanzlei mit Logo präsentieren und auf einer „Über uns“-Seite ausführlich als Arbeitgeber vorstellen. Auch die aktuellen Stellenangebote sollten Sie im Unternehmensprofil auflisten. Wichtig zu wissen ist dabei allerdings: Beim Gratis-Profil blendet XING Werbung ein. Da diese branchenspezifisch ist, kann schon mal eine Anzeige von Wettbewerbern dabei sein. Aber das ist kein Grund zur Sorge. Schließlich spricht Ihre überzeugende Präsentation für sich.

Für Fortgeschrittene: Kununu

nders als viele andere Online-Kanäle ist das zu XING gehörende Portal Kununu keine Kommunikations-, sondern eine Arbeitgeber-Bewertungsplattform. Das heißt, hier können Mitarbeiter und Bewerber ihren Arbeitgeber loben oder kritisieren. Es geht also darum, durch einen positiven und authentischen Eindruck potenzielle Fachkräfte von Ihrer und keiner anderen Steuerkanzlei zu überzeugen. Wer die Macht von Bewertungen im Internet kennt, ahnt schon die starke Bedeutung des Portals.

Zugegeben: Billig ist ein kostenpflichtiges XING-Profil nicht, lohnt sich jedoch richtig. Denn so kann sich Ihre Kanzlei sowohl dort als auch auf Kununu umfassend präsentieren. Denn bei XING veröffentlichte Stellenanzeigen lassen sich auch hier integrieren. Ein weiterer Vorteil ist die „Stellungnahmefunktion“, mit der Sie als Arbeitgeber die Bewertungen Ihrer Mitarbeiter kommentieren können.

Was für alle anderen Portale gilt, trifft natürlich auch auf Kununu zu: Differenzierung und Erfolg setzen Engagement voraus. Bei dieser Plattform bedeutet das vor allem, regelmäßig einen Blick darauf zu werfen, um negative Bewertungen schnell zu erkennen. Diese können Sie zwar nicht löschen. Aber Sie können Kontakt mit dem Verfasser aufnehmen und so vielleicht eine andere Darstellung erreichen. Nur bei absolut falschen Aussagen sollten Sie über den Betreiber der Plattform eine Lösung beantragen.

Dauerbrenner: Facebook

Facebook bietet Kanzleien vielfältige Möglichkeiten, sich vorzustellen und den Dialog mit passenden Kandidaten zu suchen. Besonders wichtig ist hierfür die Erstellung eines aussagekräftigen Profils. Sorgen, dass Mandanten hierüber ungewünscht Privates erfahren, sind unnötig. Schließlich bestimmen Sie selbst, welche Inhalte Sie dort verbreiten.

Was auf Facebook gut wirkt, sind Geschichten und Einblicke in die Arbeitswelt vor Ort – begleitet von Fotos oder Videos. Das kann ein Clip sein, in dem eine Mitarbeiterin erzählt, warum sie gerne in der Kanzlei arbeitet. Oder ein Auszubildender berichtet, welche Aufgaben er schon übernehmen darf. Auch Fotos der Räumlichkeiten oder von einem gemeinsamen Event geben einen guten Eindruck über die Persönlichkeit Ihrer Steuerkanzlei.

Martina Schäfer
Martina Schäfer

Martina Schäfer

Ist Geschäftsführerin von FINIS Kommunikation und Spezialistin für Employer Branding. Sie verfügt über umfassendes Wissen im Marketing für Steuerberater. Außerdem ist die Diplom-Kauffrau Autorin mehrerer Bücher. (www.finis-kommunikation.de/martina-schaefer/)

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